Evangelische Kirche, Markkleeberg - Großstädteln
Zentraler Ausgangspunkt meines Bildprogramms für die Betonglasfenster der Kirche, beginnend mit den das Kreuz im Altarraum flankierenden Fenstern sind Kreuzestod und Auferstehung Jesu Christi – übertragen in die Auferweckung der Natur (als persönliches „Karfreitags-Zauber-Erlebnis“ während einer Fahrt nach Dresden unter dunkelverhangenem Himmel, aus dem das Sonnenlicht in strahlenden Lichtbalken hervorbrach und die aufgegangene Wintersaat hellgrün erglühen ließ.)
„Das Tauffenster“:
Im linken (nördlichen) Querschiff, das überwiegend bläuliche kalte Licht des Nordhimmels für die Leuchtkraft der Blautöne nutzend, umgeben vom nächtlichen und Dämmerungsblau – beginnt das Leben als „Seelchen“ im von Goethe so benanntem „Pfirsichblüt“-Ton und wird durch die Taufe zu den „Toren des Lebens“ geleitet, die in verschiedenen Blautönen – dunkler und heller – seine Zukunft umhüllen.
Die durch Würfel und Hochkantverlegung der Glasstücke stark plastische Verlegung verhilft zu reicher Nuancierung der Blau-Türkis und Grüntöne, was zu DDR-Zeiten recht oft Materialengpässe überwand.
Vom „Tauffenster“ ausgehend im Längsschiff sind die 4 Seitenfenster (als Lichtquellen für die Gemeinde unter weitestgehendem Verzicht auf Farbe besonders hell gehalten). Sie sind den 4 Evangelisten als Säulen der Verkündigung gewidmet.
Der Engel, (eigentlich der geflügelte Mensch) als Symbol des Evangelisten Matthäus, leitet die Reihenfolge der Evangelien (wie in der Bibel) ein. Ihm folgt, nahe dem Eingang auf der linken Seite, das Symbol des Markus, der geflügelte Löwe, auf der rechten Seite gegenüber der Stier, Symbol des Lukas.
Der Adler, Symbol des Johannes, dem das vergeistigste Evangelium zugeschrieben wird, bildet den Abschluss der rechten Seite, hinführend zum „Pfingstfenster“ im südlichen Querschiff.
Eine warme, bis glühende Farbigkeit bestimmt das große Fenster, die Wärme des Sonnenlichts zur Steigerung der Leuchtkraft nutzend. Aus den dunklen erdig-matten Farb-Bögen keimt, steigt auf und entfaltet sich der Geist zur Blüte und leuchtenden Frucht, die hinter dem Kreuz (der Konstruktion) aufglüht als „Sonne der Gerechtigkeit“ und Liebe.
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