Christof Grüger • Freischaffender Künstler im architekturbezogenen Bereich

Evangelische Kirche Zur Zuflucht, Rockenau bei Eberbach am Neckar (1958/59)

Dia_Rockenau_innen

innen2

 

 

Talseite

Fensterband auf der Talseite

 

Bergseite

Fensterband auf der Bergseite

 

 

 


   

Die Bedeutung der Bilder auf der Talseite (links) und der Bergseite (rechts), jeweils vom Eingang zum Altar hin gezählt und betrachtet. Dabei liegen sich entsprechende Motive des alten und des neuen Testaments gegenüber:

 

1   10


1. Die Nacht der Schöpfung,
1 . Mose 1 , v. 1–3

Der Kosmos zeigt Bewegungen und Strukturen der Welt der Atome wle der Sonnensysteme in erscheinungsmäßiger Entsprechung.

 

 
10. Die Nacht der Erlösung (Christgeburt)
Joh. Ev. 1, v. 1-5 u. 14

Dieses fängt an mit der Geburt des Herrn. Das Henkelkreuz, ein gleichgerichtetes griechisches x (= CH) und P (= R), altkirchliches Christusmonogramm, verbindet Himmelsbogen und Erdkreis. Ein Nimbus deutet das Haupt an, die umschließende Eiform, Mandorla, assoziiert das Wickelkind. - Kosmischer Ausdruck des transzendentalen Geschehens ist der Stern von Bethlehem.




2

 

11


2. Die Erschaffung des kreatürlichen Lebens
1. Mose 1, v. 1 1-23


Die Erschaffung des Lebens ist gestaltet durch Blatt-Bäume, senkrecht nach oben dem Licht zustrebend eingeschlossen in Tropfen-Hülle, Samen-Kapsel. Sonne und Mond. Gestirne, die den Tag und die Nacht regieren, deuten auf den vierten, der Schwarm von Fisch-Vogelformen auf den fünften Schöpfungstag.

 

 


11. Die Heiligung des erschaffenen Lebens in der Taufe, Titus 3, v. 5-7 u. Matth. Ev. 3, v. 16

Die Taufe - Himmelsbogen und Erdkreis haben sich vereint. Ihre Überschneidung ist der Fisch, das Zeichen Christi und der Christen. Von oben her fährt der Hl. Geist in Tauben-Flammen-Gestalt herab mit den Wellen des Wassers. Nimbus der Taube und Leibform des Fisches assoziieren das Auge, Zeichen des Vaters.




3   12


3. Der Mensch in der Hand Schöpfers           
1 . Mose 1 v. 27 u. 2, v. 7



Aus der Hand Gottes tritt die Gestalt des Menschen hervor, liegt in Gottes Hand, geschöpft aus dem Urschlamm und herausgehoben aus den andern Wesen
.


 


12. Der Mensch unter den richtenden und vergebenden Händen des Erlösers
Matth. Ev. 23, v. 13, Mk. Ev. 10, v. l6, Lk. Ev. 11, v. 20

Des Sohnes Hände lehren und wirken, empfangen vom Vater und geben weiter.




4   13


4. Das Essen zum Tode
1. Mose 3, v. 6 u. 2, v. 16-17


Der Sündenfall - zwischen dem Paradiese und der Menschheit schlingt sich die Schlange empor, diese von jenem trennend und den Abgrund aufreißend.

 

 


13. Das Essen zum Leben
Joh. Ev. 4, v. 14 u. 6, v. 48-56


Das Abendmahl - seine Elemente Brot und Wein, Ähre und Traube flankieren den Kelch.

 

5   14

5. Der Ort der Rettung im Alten Bund
2. Mose 7, v. 23 u. 8, v. 13


Die Arche, Urbild auch dieser Kirche, durch das bestimmende Dach geschützt vor dem Zorne Gottes, deutet auf den Bogen der Versöhnung.
 
14. Der Ort der Errettung im Bund
Joh. Ev. 1 , v. 29 u. Jes. 53, v. 4-5


Die Mitte bildet das Ostergeschehen. Das Lamm, das aus dem Grabe aufersteht aus Dunkel zum Licht die Ostersonne um sein Haupt, ins Dunkel leuchtend die Siegesfahne, erworben durch die strahlende Wunde, Samenkorn der Auferstehung.
6   15

6. Der Ort der Sprachverwirrung
1. Mose 11, v. 6-9


Der Turm zu Babel, gestaltet gleich einer Spirale, die immer an der Mitte vorbeiführt, ist ein verlsssener Bauplatz


 
15. Der Ort des pfingstlichen Sprachwunders
Apostelgesch. 2, v. 1-13

Sieben Flammen, die sieben Gaben des Hl. Geistes, brennen und leuchten - Symbol des Pfingstgeschehens.
7   16

7. Die  Berufung des Einen
2. Mose 3, v. 1-10


Nach dem brennenden Busch, Symbol der Berufunq Moses,


 
16. Die Berufung der Vielen
Matth. Ev. 4, v. 19, 28, v. 19 Apostelgesch. 1, v.
8

Vom Schiff der Kirche ist das Netz ausgeworfen.
Seine Maschen erfüllen sich mit Fischen.
8   17

8. Das zwiefache Angebot Gottes
5. Mose 11, v. 26-28

verdichtet die aus Wolken kommende Hand Gottes das Gesetz zu Hieroglyphen - Unklarheit klärt sich.


 
17. Die gefällte Entscheidung,
Matth. Ev. 25, v. 1-13


Das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen, Symbol der Endzeit, ist angedeutet durch zehn Lampen verschiedener Form und Farbe, aber die einen brennen vorwärts gewandt im Lichte der himmlischen Stadt, die andern stehen abgewandt, erloschen im Dunkel. Beides trennt der Balken der Waage, geneigt auf die Seite der nicht Zu-leicht-Befundenen.


9   18

9. Zeichen der Gottesgegenwart beim wandernden Gottesvolk, 2. Mose 25, v. 31.40

Die Stiftshütte ist symbolisiert durch den siebenarmigen Leuchter, der vor dem imaginären Tempelgrundriß steht, das irdische Jerusalem
gegenüber dem himmlischen.

 
18. Himmlisches Jerusalem – Ziel des vollendeten Gottesvolks, Offenbarung Joh. 21. v. 10-27

Das himmlische Jerusalem mit seinen zwölf Toren und seinen Mauern und Häusern aus durchsichtigem Golde, gleich dem Topas, birgt in seiner Mitte die Herrlichkeit des Herrn, gleich einem festgefügten Tempel, das altkirchliche Christusmonogramm.

     

zurück zur Übersicht