Christof Grüger • Freischaffender Künstler im architekturbezogenen Bereich

Evangelische Akademie Lutherstadt Wittenberg, Christos Pantokrator, Bleiglasfenster

aussen

Die Evangelische Akademie, unterhalb des Wittenberger Schlosses gelegen

 

Foyer

Das Foyer der Akademie

 

Pantokrator

Christos - Pantokrator, Bleigasfenster

"Ein Tor ward aufgetan - und ich sah die Herrlichkeit des HERRN"

Auf blauem Grunde, der Symbolfarbe Gottvaters, thront auf dem Regenbogen Christos Pantokrator. Sein Gewand weiß - Lichtfarbe der Gottheit - Symbolfarbe Christi - und gleißend gelb gesäumt, der Farbe des Goldes, einer weiteren Symbolfarbe des Gottessohnes.
Aus einer substantiellen Vermischung von blau und gelb entsteht grün, eine der Urfarben. Die Vereinigung von blauen und gelben Lichtwellen dagegen erzeugt weiß - die Bestätigung der Komplementarität. So können die Farben die Vereinigung von Vater und Sohn zum Heiligen Geist, dessen Symbolfarbe im Raum der Orthodoxie grün ist, zum Ausdruck bringen. Dieses wiederum entspricht der eher kontemplativen Haltung der Ostkirche, während das Rot - Symbolfarbe des Heiligen Geistes in den westlichen Kirchen - dem aktiven, stärker missionarischen Charakter letzterer entspricht.
Rot und grün sind Komplementärfarben (wie blau und gelb) und ergänzen sich zu weiß, wenn sie substanzlos als Lichtwellen vereinigt werden.
Aus dem tragenden blauen Urgrund, der, wie oben gesagt, Gottvater symbolisiert, dringt hervor die lichtgrüne Strahlenflut in einer der Farben des Heiligen Geistes und formiert sich zur Gestalt des X = Chi, des grichischen Anfangsbuchstaben von "Christos" als Aura des Thronenden, der durch die fünf Wundmale als der Gekreuzigte und Auferstandene ausgewiesen ist.
Als Zeichen seiner Macht über Welt und Zeit hält er den Weltkreis (Zodiakus) in Seinen Händen, besetzt mit den 12 Tierkreiszeichen; durch die Balken des Kreuzes in vier Segmente gegliedert, Symbol der kosmischen Kräfte und Zeitalter, Zeit und Raum, sind ausgestrahlter Nimbus Gottes.
Im Sohn sehen wir den Vater, der alles umfasst. Der Sohn ist die sichtbare Repräsentation der Dreifaltigkeit Gottes - symbolisiert durch den Dreiecksnimbus.
Das Material Glas assoziiert in seiner bildhaft kristallin-geometrischen Struktur das Wort vom "Gläsernen Meer gleich dem Kristall" im 4. Kapitel der Offenbarung des Johannes, das die Anregung zur gesamten Gestaltung gab.
Die Flügel zeigen als Goldgrundmalerei die Anbetung durch die 24 Ältesten, die ihre Kronen abnehmend (Demut), Harfe spielend (tätiges Gotteslob; Liturgie) und in Schalen Rauchopfer  (Gebete) darbringend, drei Formen des Gotteslobes zum Ausdruck bringen. Sie sind in rhythmischem Schreiten einem sakralen Tanz begriffen.

 

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